Herzschwäche

LEITFADEN BEI „HERZSCHWÄCHE“ (HERZINSUFFIZIENZ): 

 

Was bedeutet Herzinsuffizienz?

Das Herz funktioniert als Pumpe, die mit jedem Schlag mehr als die Hälfte ihres Inhaltes auswirft. In Ruhe sind es etwa 5 Liter Blut pro Minute, die in den Kreislauf gepumpt werden und  den Körper mit Nährstoffen und Energie versorgen. Bei Anstrengung an das Herz dieses Volumen auf das 4-5 fache steigern.

Infolge einer Pumpschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage eine ausreichende Blutmenge der Belastung oder auch schon in Ruhe zu fördern. Das führt einerseits dazu, dass Organe (Gehirn, Niere, Muskeln ...) Schlecht wie Blut versorgt werden, andererseits kann sich das Blut vor dieser Pumpe stauen.

Diese führt zu einer Reihe von Beschwerden (Symptomen), wie etwa:

  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit und verminderte Belastbarkeit
  • Atemnot der Belastung oder auch schon in Ruhe
  • Appetitmangel, eventuell auch Gewichtsverlust
 

Was ist die Ursache der Herzinsuffizienz?

Verschiedene Erkrankungen können zu einer Pumpschwäche des Herzens und damit zu einer Herzinsuffizienz führen:

  • Verengungen (Verkalkungen) der Herzkranzgefäße, eventuell haben diese bereits zu einem Herzinfarkt geführt
  • langjähriger Bluthochdruck
  • Herzmuskelerkrankungen z.B. infolge einer Herzmuskelentzündung
  • verschiedene Herzklappenerkrankungen oder angeborene Herzfehler
  • in einigen Fällen bleibt die Ursache der Pumpschwäche und klar
 

Wie wird's die Diagnose gestellt?

Für diese Diagnose ist zunächst eine genaue Schilderung der Beschwerden und der Krankengeschichte sowie eine körperliche Untersuchung erforderlich. Neben Blutuntersuchungen werden ein EKG und eventuell ein ThoraxRöntgen durchgeführt.

Eine Schlüsselstellung in der Diagnose nimmt der Herzultraschall (Echokardiographie) ein. Ob zusätzliche Untersuchungen (Myokardazintigraphie, Coronarangiographie) angeschlossen werden, soll vom behandelnden Internisten festgelegt werden.

 

Therapie:

Medikamente wie ACE Hemmer oder AT II Blocker schirmen das Herz vor  ungünstigen Einflüssen ab und führen durch die Senkung des Blutdruckes zu einer Entlastung des Herzens. Mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit und Mattigkeit infolge der Blutdrucksenkung und in manchen Fällen ein  trockener Reizhusten. Die Dosis muss langsam gesteigert werden.

Entwässerungstabletten bewirken eine vermehrte  Ausscheidung und eine Verbesserung der Atemnot und Abnahme der Schwellung in den Beinen. Dies führt in der Regel zu einem  Gewichtsverlust. Eine Überdosierung kann sich in einem Blutdruckabfall, eine Störung der Nierenfunktion und einem Verlust von lebensnotwendigen Blutsalzen (Kalium ) äußern. Entsprechende regelmäßige Blut-Kontrollen sind erforderlich.

Digitalispräparate stärkende Herzmuskel. Eine Überdosierung kann sich in Übelkeit und Sehstörungen  äußern.Ihre Beudeutung in der Therapie hat in den letzten Jahren abgenommen. Bei Patienten mit unregelmäßigem Herzschlag (Vorhofflimmern) kommen sie noch zum Einsatz.

Betablocker führen zu einer zusätzliche Schonung des Herzens. Sie müssen niedrig dosierten langsam gesteigert werden um Nebenwirkungen zu vermeiden. Es kann zur Müdigkeit und Schwindelerscheinungen kommen ebenso zu einer Absenkung der Herzfrequenz. Eine vorbestehende asthmatische Lungenerkrankung kann sich verschlechtern.

 Durch eine salzarme Diät (Reduktion von Kochsalz,  3-5 g/die) und eine Flüssigkeitsreduktion (1,5-2l/die) kann diese Erkrankung günstig beeinflusst werden. Wie bei allen Herz-Gefäßerkrankungen ist eine fettarme Diät günstig.

 

Ein regelmäßiges aber mäßiges Bewegungsprogramm (Wandern, Schwimmen... ) stärkt die Muskulatur und entlastet das Herz. (siehe auch Kapitel: Bewegung!)

 

Auf Rauchen sollte unbedingt verzichtet und der Alkoholkonsum sollte auf ein Minimum eingeschränkt werden. Schwere körperliche Anstrengungen und hohe Stressbelastung sollten vermieden werden.

Das Ziel der Behandlung sollte ein weitestgehend beschwerdefreies Alltagslebens sein und Spitals Aufenthalte sollten vermieden oder reduziert werden.

 

Wichtig: täglich Kontrollen von

  • Körpergewicht
  • Blutdruck
  • Herzfrequenz